Bei dem gelegentlich auch als Fraueneis oder Spiegelstein bezeichneten Marienglas handelt es sich um durchsichtige Gipskristalle von besonderer Reinheit. Der Name Marienglas rührt daher, dass das im Gegensatz zu Glas blasenfreie Material früher zur optischen Verschönerung von Marienfiguren eingesetzt wurde, wobei die Nutzung von Marienglas in der Kunst bedeutend älter ist. Bereits im antiken Rom war Marienglas als Lapis specularis (durchsichtiger Stein) bekannt und wurde unter anderem für die Herstellung von Fenstern verwendet. Bei dem in der Ortsgeschichtlichen Sammlung Walkenried gezeigten Exponat handelt es sich um kein "reines" Marienglas, sondern um einen Gipsstein mit Marienglas-Einschlüssen, welcher bei der Halde am Maschinendenkmal in Hettstedt gefunden wurde.